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Stadtkapelle reist zu Festival in die USA

„Das Radio ist ja fantastisch“, dachte sich Regina K. Draper, als sie die Musik hörte, die von den Nachbarn herüberschallte. Was sie da nicht wusste - aber sehr schnell erfahren sollte: Es war gar eine Radiomusik, die sie begeisterte. Sondern die Stadtkapelle Dülmen, die im Garten ihrer Vorsitzenden Maria Eggenkemper ein kleines Ständchen brachte.

Noch immer muss Regina Draper lachen, wenn sie an diese Episode denkt. Damals war die US-Amerikanerin beim Deutsch-Niederländischen Korps in Münster stationiert und wohnte für drei Jahre in Buldern. Gerne erinnert sie sich an diese Zeit zurück, begeistert war sie auch von der Nachbarschaft dort. Nie riss der Kontakt zu Maria und Frank Eggenkemper ab - weshalb die Stadtkapelle Dülmen auch die naheliegende Wahl war, als Draper jetzt nach einer deutschen Musikgruppe für ein Festival suchte.

Vom 4. bis 8. April reist daher eine 20-köpfige Abordnung der Stadtkapelle nach Phoenix. In der Hauptstadt des Bundesstaates Arizona hat Regina Draper, die selbst aus Phoenix kommt, ein Kulturfestival ins Leben gerufen, das im April und Oktober stattfindet. Der frühere Colonel der US-Armee engagiert sich bei den „International Artists for Culture and Creative arts Therapy“. Die gemeinnützige Organisation bietet Mitgliedern in Hochrisiko-Berufen (nicht nur Militär, Polizei und Feuerwehr, zählen dazu, sondern auch bestimmte Handwerksberufe) und ihren Familien die Möglichkeit, an künstlerischen Therapien oder kulturellen Veranstaltungen teilnehmen zu können. Zum Beispiel werde auch Musikunterricht unterstützt, erläutert Draper. Und das nicht nur in den USA, sondern auch in Deutschland.

Bei der ersten Auflage des Festivals in Phoenix waren Künstler aus sechs verschiedenen Ländern vertreten. Darunter auch Maria Eggenkemper und Jutta Schlüter als kleine Abordnung der Stadtkapelle. Gemeinsam mit ihrem Mann rezitierte die Stadtkapellen-Vorsitzende zudem zweisprachig das Gedicht „Spuren im Sand“, Tochter Theresa Eggenkemper stellte Bilder aus.

Jetzt wird die Dülmen-Fraktion deutlich größer ausfallen. 18 Musiker sowie Theresa und Frank Eggenkemper reisen in die USA. „Das ist unsere erste große Auslandsreise“, berichtet die Vorsitzende. „Und ich hoffe, es ist nicht die letzte“, ergänzt Draper sofort. Leider seien Anfang April keine Ferien, nicht alle konnten sich freinehmen, bedauert Eggenkemper. „Aber wir sind auf jeden Fall spielfähig“, alle Stimmen seien gut vertreten. Auch Dirigent Gustl Wessels fährt mit. Was genau beim Festival (drei Auftritte sind für den 6. April geplant) gespielt wird, steht noch nicht fest. „Vorher wird es auf jeden Fall noch Sonderproben geben“, kündigt Eggenkemper an. Da die Stadtkapelle von den Festival-Organisatoren eingeladen wurde, entstehen für sie keine Kosten.

Die Veranstalter selbst werden vom Goethe Institut finanziell unterstützt. Denn 2019 ist Deutschlandjahr in den USA, unter dem Motto „Wunderbar Together“ finden landesweit Aktionen statt. Gerade angesichts des aktuellen Präsidenten sei es wichtig, dass die Freundschaft zwischen diesen beiden Ländern gelebt wird, findet auch Regina Draper.

Artikel von Kristina Kerstan - Dülmener Zeitung